Zwischen „nationaler Revolution“ und militärischer Aggression
- Herausgeber(in): Professor Dr. Dr. Gerhard Besier
- Titel: Zwischen „nationaler Revolution“ und militärischer Aggression
- Untertitel: Transformationen in Kirche und Gesellschaft während der konsolidierten NS-Gewaltherrschaft 1934–1939
- Reihe: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien
- Bandnummer: 48
- Verlagsort: München
- Erscheinungsjahr: 2001
- Umfang: XXVIII, 276 S.
- ISBN: 978-3-486-56543-0
- Beschreibung:
Kirchliche Zeitgeschichte hat, wie kaum ein anderer Zweig der Zeitgeschichtsforschung, aber auch der Historischen Theologie, vielerlei und folgenreiche Methodenstreitigkeiten hinter sich. Einerseits analysiert die Disziplin kirchliches Handeln und konfessionelle Milieus mit historischen Mitteln, andererseits erfolgt ihre Urteilsbildung nach theologischen Kriterien. Dass sie aufgrund dieses doppelten Referenzrahmens mitten im Diskurs über Forschungsstrategien und Interpretationsregeln steckt, zeigt vorliegender Tagungsband, der gleichermaßen intensiv zwei Generalthemen nachgeht: Erstens den religiösen Ausdrucksformen unter den gesellschaftlich-kulturellen Rahmenbedingungen des NS-Regimes und zweitens den Urteilen und Einstellungen der Christen Europas und Nordamerikas zu den kirchlichen Verhältnissen in Deutschland 1934 bis 1939.
- Inhalt:Inhalt (S. V–VI)Gerhard BesierEinleitung: „Die Kirchen und das Dritte Reich“ als Thema internationaler kirchlicher Zeitgeschichtsforschung (S. VII–XXV)Verzeichnis der Tagungsteilnehmer (S. XXVII)Gerhard RingshausenDie Deutung des NS-Staates und des Widerstandes als Thema der Zeitgeschichte (S. 1–41)Hans MommsenDer Nationalsozialismus als säkulare Religion (S. 43–53)Julius H. SchoepsErlösungswahn und Vernichtungswille. Der Nationalsozialismus als Politische Religion (S. 55–63)Doris L. BergenDie Deutschen Christen 1934–1939 (S. 65–83)Thomas FandelDie Stellung von evangelischen und katholischen Pfarrern zum Nationalsozialismus am Beispiel der Pfalz (S. 85–102)Heide-Marie Lauterer„Ja, das haben wir miterlebt, aber wir konnten dagegen ja nichts machen“. Diakonische Werke und Verbände in der Konsolidierungsphase des NS-Gewaltregimes am Beispiel des Kaiserswerther Verbandes (S. 103–120)Klaus-Michael MallmannDie unübersichtliche Konfrontation. Geheime Staatspolizei, Sicherheitsdienst und christliche Kirchen 1934–1939/40 (S. 121–136)Michael WolffsohnRe-Judaisierung der deutschen Juden 1933–1939? Eine neue Methode: Vornamen als vordemoskopischer Indikator? (S. 137–153)Helmuth KieselDas Verhältnis von Nationalsozialismus, Kirche und Religion in der Literatur der Jahre 1934–1939 (S. 155–166)Karl Schwarz„… Wie verzerrt ist nun alles!“. Die Evangelische Kirche und der Anschluß Österreichs an Hitlerdeutschland im März 1938 (S. 167–191)Josef SmolíkDie tschechischen Kirchen in der Krise des Jahres 1938 und während der deutschen Okkupation (S. 193–203)Andrew ChandlerCondemnation and Appeasement. The Attitudes of British Christians towards National Socialist Religious and Foreign Policies, 1934–1939 (S. 205–216)Frédéric HartwegDer französische Protestantismus und die kirchliche Entwicklung in Deutschland. Die Rezeption des Kirchenkampfes und die „Erbfeindschaft“ (S. 217–246)Ingun MontgomeryTransformationen in Schwedens Kirche und Gesellschaft während der konsolidierten NS-Gewaltherrschaft (Herbst 1934 bis Herbst 1939) (S. 247–258)John S. ConwayThe North American Churches’ Reactions to the German Church Struggle (S. 259–270)Personenregister (S. 271–276)