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Mastering Russian Spaces

  • Herausgeber(in): Professor Dr. Karl Schlögel
  • Titel: Mastering Russian Spaces
  • Untertitel: Raum und Raumbewältigung als Probleme der russischen Geschichte
  • Reihe: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien
  • Bandnummer: 74
  • Verlagsort: München
  • Erscheinungsjahr: 2011
  • Umfang: VII, 314 S.
  • ISBN: 978-3-486-70445-7
  • Beschreibung:

    Die Rede vom „russischen Raum“ bezieht sich nicht nur auf ein Stereotyp, sondern auf eine empirische Erfahrung, der die Weite und Größe Russlands – ob nun als Russisches Reich, Sowjetunion oder Russländische Förderation – zugrundeliegen. Dabei geht es nie nur um die physisch-geographische Ausdehnung eines Territoriums, sondern um die Implikationen eines spezifischen Raumes für den Verlauf von Geschichte, nicht zuletzt für die „Topographie der russischen Seele“ (Nikolaj Berdjaev). In der Vergangenheit ist der Diskurs zum „russischen Raum“ – wenn überhaupt – vorwiegend in völkerpsychologischen, essentialistischen und deterministischen Kategorien geführt worden. Der epochale Vorgang der Auflösung der Sowjetunion einerseits und die neue Aufmerksamkeit für die räumliche Dimension geschichtlichen Geschehens andererseits eröffnen eine Perspektive, in der Raum und Raumbewältigung als Probleme russischer Geschichte neu gedacht werden können.

    Mit Beiträgen von Mark Bassin, Oksana Bulgakowa, Roland Cvetkovski, Susi K. Frank, Klaus Gestwa, Carsten Goehrke, Wladislaw Hedeler, Katharina Kucher, Christian Noack, Susan E. Reid, Frithjof Benjamin Schenk, Karl Schlögel.

  • Inhalt:
    Inhalt (S. V–VI)
    Verzeichnis der Tagungsteilnehmer (S. VII)
    Karl Schlögel
    Raum und Raumbewältigung als Probleme der russischen Geschichte. Zur Einführung (S. 1–25)
    Carsten Goehrke
    Raum als Schicksal? Geographische und geopolitische Entwicklungsbedingungen in der Geschichte Russlands (S. 27–45)
    Mark Bassin
    Eurasian Visions of Russian Nationhood in Space (S. 47–64)
    Susi K. Frank
    „Wandern“ als nationale Praxis des „mastering space“. Die Entwicklung des semantischen Feldes um "бродЯЖНИЧЄϹТВО " und "ϹТРаННИЧеСТВО" zwischen 1836 und 1918 (S. 65–90)
    Roland Cvetkovski
    Russlands Wegelosigkeit. Semiotiken einer Abwesenheit (S. 91–107)
    Frithjof Benjamin Schenk
    Die Produktion des imperialen Raumes. Konzeptionelle Überlegungen zu einer Sozial- und Kulturgeschichte der russischen Eisenbahn im 19. Jahrhundert (S. 109–127)
    Katharina Kucher
    Der Fall Noril’sk. Stadt, Kultur und Geschichte unter Extrembedingungen (S. 129–148)
    Susan E. Reid
    Building Utopia in the Back Yard. Housing Administration, Participatory Government, and the Cultivation of Socialist Community (S. 149–185)
    Christian Noack
    „Andere Räume“ – sowjetische Kurorte als Heterotopien. Das Beispiel Sotschi (S. 187–197)
    Wladislaw Hedeler
    Die Präsenz staatlicher Gewalt inmitten einer urbanen Umwelt. Das Beispiel Moskau (S. 199–252)
    Oksana Bulgakowa
    Symbolische Topographie des neuen Moskau im Film. Wie eine Stadt im Kopf entsteht (S. 253–278)
    Klaus Gestwa
    Zwischen Erschöpfung und Erschließung. Zur Aneignung von Raum und Macht in der Sowjetunion (S. 279–311)
    Kurzbiografien der Autoren (S. 313–314)