Das Historische Kolleg trauert um Lothar Gall (1936–2024)

Das Historische Kolleg trauert um Lothar Gall
(1936–2024)

Das Historische Kolleg trauert um Lothar Gall (1936-2024). Bereits seit 1984 Mitglied, war er von 1997 bis 2011 Kuratoriumsvorsitzender des Historischen Kollegs. In diese Zeit fällt im Jahr 2000 die Umstellung der bis dahin rein privaten Finanzierung des Kollegs durch den Stifterverband und die Deutsche Bank zu einer Public-private-Partnership. Seitdem leistet der Freistaat Bayern die Grundfinanzierung. Die Stipendienmittel kommen von Stiftungen, Unternehmen und privaten Geldgebern. Das gilt gleichermaßen für die Dotierung des alle drei Jahre verliehenen Preises des Historischen Kollegs, der sich als deutscher Historikerpreis etabliert hat.

Als die Bayerische Staatsregierung Anfang 2006 völlig überraschend ankündigte, die finanzielle Förderung des Kollegs einstellen zu wollen, verfolgte Gall unbeirrbar das Ziel, das international höchst angesehene Kolleg mit Sitz in der Kaulbach-Villa zu bewahren. Angesichts seines engagierten Einsatzes, seiner Überzeugungskraft und seiner exzellenten Kontakte ist ihm dies gelungen.

Dass das Historische Kolleg heute als Institute for Advanced Study in History materiell gesichert ist und besser denn je dasteht, ist auch dem Wirken Galls maßgeblich zu verdanken. Das Historische Kolleg wird diesem großen Gelehrten und Wissenschaftsorganisator stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Lothar Gall (1936–2024)
Lothar Gall mit Herzog Franz von Bayern, Bundespräsident Horst Köhler und seiner Frau bei der Verleihung des Preises des Historischen Kollegs an Gerhard A. Ritter 2007 im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
(Foto: Historisches Kolleg)