Das Historische Kolleg trauert um Jan Assmann (1938–2024)

Das Historische Kolleg trauert um Jan Assmann
(1938–2024)

Am 19. Februar ist der Ägyptologe Jan Assmann verstorben. Für seine vielfältigen und innovativen Forschungen wurde er 1998 mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.

Johannes Fried betonte damals in seiner Laudatio, dass die Ägyptologie keineswegs im Zentrum des Forschungs- und Erkenntnisinteresses von Jan Assmann stehe, sondern ihm als Prüfstein neuer kulturwissenschaftlicher Theorien diene, worauf Titel wie etwa „Schrift und Gedächtnis“, „Kultur und Gedächtnis“, „Studien zum Verstehen fremder Religionen“ verwiesen.

Assmanns Vortrag bei der Preisverleihung durch den Bundespräsidenten Roman Herzog am 20. November 1998 in der Münchner Residenz trug den Titel „Ägypten in der Gedächtnisgeschichte des Abendlandes“. Gleich am Anfang stellte der Preisträger den Bezug zur Gegenwart her: „Je ungeheuerlicher das Erinnerte, desto unvermeidlicher drängt es in die Symbolik und in die Öffentlichkeit. Die Gedächtnisgeschichte von Auschwitz fängt – nach Jahrzehnten des Schweigens – jetzt überhaupt erst an, und sie wird so bald nicht enden. Denn diese Ereignisse betreffen nicht nur Juden und Deutsche, sondern die ganze Menschheit und stiften aufgrund ihrer Dimensionen ein Menschheitsgedächtnis“.

Das Historische Kolleg wird Jan Assmann ein ehrendes Andenken bewahren.

Zum ausführlichen Nachruf in der FAZ.

Jan Assmann (1938–2024)