Die Hüter der Begriffe


Was meint „konservativ“? Nicht erst heute treibt diese Frage Intellektuelle, Politiker und Parteien um. Als in den 1960er und 1970er Jahren in Großbritannien und der Bundesrepublik die Konservativen ihre sprachliche Deutungshoheit an die Linke verloren glaubten – und selbst „konservativ“ nicht mehr das zu bezeichnen schien, was es bezeichnen sollte –, wurden die politischen Sprachen des Konservativen neu formuliert. In Großbritannien führte die Debatte zu erbitterten Flügelkämpfen in der Conservative Party, aus denen die „Thatcherites“ als Gewinner hervorgingen. In Deutschland kristallisierten sich eine liberale und eine neurechte Variante des Begriffs heraus. Für die Unionsparteien wurde dies zu einer enormen Herausforderung. Martina Steber arbeitet in ihrer Studie erstmals heraus, welche weitreichenden Folgen diese Auseinandersetzungen um die Begriffe hatten und wie stark sie unsere Gegenwart prägen.

Buchpräsentation mit der Autorin PD Dr. Martina Steber (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin) und anschließender Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Paul Nolte (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Dietmar Süß (Universität Augsburg), PD Dr. Martina Steber (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin), Moderation: Prof. Dr. Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin).