Hochkultur für das Volk?
- Herausgeber(in): Professor Dr. Igor Narskij
- Titel: Hochkultur für das Volk?
- Untertitel: Literatur, Kunst und Musik in der Sowjetunion aus kulturgeschichtlicher Perspektive
- Reihe: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien
- Bandnummer: 97
- Verlagsort: Berlin/Boston
- Erscheinungsjahr: 2018
- Umfang: XX, 315 S.
- ISBN: 978-3-11-055649-0
- Beschreibung:
In 15 Beiträgen beschäftigen sich Osteuropahistoriker und Musikwissenschaftler mit der Hochkultur in der Sowjetunion. Dabei wird der Umgang mit dem literarischen, künstlerischen und musikalischen Erbe als eine soziale Praktik der bewussten und professionellen Sinnstiftung begriffen. Die alltäglichen und von den Akteuren oft kaum wahrgenommenen Tätigkeiten und Prozesse stehen im Fokus des Interesses. Thematisiert werden die Auswirkungen der historischen Umbrüche auf die Kultur, die Kulturpolitik und die Kulturideale in der Sowjetunion, die Aspekte des Kulturtransfers, der Kulturvermittlung und der Rezeption von Kultur sowie die Rolle des Jazz als Alternativkultur. Der Sammelband ist Ergebnis eines internationalen Kolloquiums, das am Historischen Kolleg (München) unter Leitung von Professor Dr. Igor Narskij stattfand.
- Inhalt:Inhalt (S. V–VII)Igor NarskijVorwort (S. IX–XV)Verzeichnis der Abkürzungen (S. XVII–XX)Dietrich Beyrau„Wir reiten zum Grab von Rosa [Luxemburg]“ – Utopien in Russland seit 1900 (S. 3–28)Boris KolonickijKunst und Kultur zur Zeit des Ersten Weltkriegs in Russland und das kulturelle Kriegsgedächtnis (S. 29–51)Nikolaus KatzerWem gehört Babel? „Rote Reiter“ in der sowjetischen Kultur (S. 53–81)Galina YankovskayaEgalitäre Ideale und korporative Interessen der bildenden Künstler im Zarenreich und in der Sowjetunion auf den Tagesordnungen der Künstlerkongresse von 1894 bis 1957 (S. 85–102)Dorothea Redepenning„Lernen von den Klassikern“. Bolschewistisches Kulturverständnis und die Konsequenzen für die ernste Musik in der Sowjetunion (S. 103–114)Alexander FokinKulturangelegenheiten auf den KPdSU-Parteitagen der 1960er und 1970er Jahre (S. 117–136)Igor NarskijHat die Partei das Volk tanzen gelehrt? Kulturpolitik und Amateurtanz in der UdSSR (S. 137–155)Ivan Sabli/Alexander Wolkow/Darja DobatkinaVom Orientalismus zur Transkulturalität: Asien in der klassischen Musik zur Sowjetzeit (S. 159–174)Elena KorowinKulturtransfer während der Perestroika. Vorhang auf für eine neue russische Ästhetik (S. 175–189)Kirsten BönkerDas sowjetische Fernsehen und die Neujustierung kultureller Grenzen in den 1950er und 1960er Jahren (S. 193–211)Zinaida VasilyevaDer unauffällige Staat. Die Infrastruktur der Amateurverbände in der Zeit des Spätsozialismus (S. 213–233)Stefan WeissÜberhöht und unterworfen. Das sowjetische Musikpublikum (S. 237–252)Boris BelgeNeue Musik als europäischer Erfahrungsraum. Die Rezeption zeitgenössischer Komposition in der Sowjetunion und in Westeuropa (1953–1991) (S. 253–264)Michel AbeßerStümperei kultivieren – Sowjetischer Jazz und musikalische Schattenwirtschaft nach 1953 (S. 267–286)Rüdiger RitterDie Etablierung des Jazz in der sowjetischen Gesellschaft der 1960er Jahre (S. 287–304)Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren (S. 305–308)Personenregister (S. 309–315)