Lost Cities

  • Herausgeber(in): Professor Dr. Martin Zimmer­mann
  • Titel: Lost Cities
  • Untertitel: Vom Leben mit verlassenen Städten in den Kulturen der Welt
  • Reihe: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien
  • Bandnummer: 110
  • Verlagsort: Berlin/Boston
  • Erscheinungsjahr: 2024
  • Umfang: X, 308 S.
  • ISBN: 978-3-11-099456-8
  • Beschreibung:

    Angesichts einer fortschreitenden Urbanisierung und der ungeheuren Erfolgsgeschichte der Siedlungsform „Stadt” wird selten die paradoxe Kehrseite dieser Geschichte in den Blick genommen. Seit 5000 Jahren steht der Entstehung von Städten ihr Untergang gegenüber. Verlassene Städte sind ein geradezu allgegenwärtiges Phänomen aller Zeiten und Regionen. Die in den Band versammelten Aufsätze unterschiedlicher Disziplinen beschreiben, wie von der Antike bis in die aktuelle Zeitgeschichte Stadtruinen wahrgenommen wurden. Ihre Interpretation, Instrumentalisierung und symbolische wie inhaltliche Aufladung verrät sehr viel über die Kulturen, in denen diese Prozesse zu beobachten sind. In einem faszinierenden Spektrum, das vom antiken Nahen Osten, Kleinasien und Italien über das präkolumbianische Nordamerika und Europa des 19. Jahrhunderts bis in den heutigen Oman, Palästina, die Mongolei, die USA oder nach Osteuropa reicht, wird die vielfältige Deutung von Ruinen und ihre Rolle in politischen, kulturellen und sozialen Verständigungen und Kontroversen thematisiert. Verlassene Städte erweisen sich auf diese Weise als ein zentrales und äußerst fruchtbares Thema der Kultur-, Kunst- und politischen Geschichte.

  • Inhalt:
    VII
    Vorwort
    IX
    Verzeichnis der Arbkürzungen
    Martin Zimmermann
    Verlassene Städte als Kehrseite erfolgreicher Urbanisierung seit der Antike (S. 1–14)
    Nikola Wenner
    Rituelles Klagen und öffentliches Trauern. Katastrophenszenarien als Stabilisierungsmechanismen in der altbabylonischen Gesellschaft (S. 15–32)
    Giulia Lentini
    Ruinen im Blick: Das Erlebnis Babylons von der römischen Antike bis zur Frühen Neuzeit (S. 33–58)
    Felix Henke/Julian Schreyer
    Monument und Landwirtschaft. Wahrnehmungen augusteischer Ruinenstädte (S. 59–68)
    Armin Selbitschka
    Stadtmauern, Ruinen, leere Städte und die Unzulänglichkeiten frühchinesischer Herrscher (S. 69–87)
    Michael Hochgeschwender
    Bewusstes Verdrängen? Die verlorene Stadt Cahokia (S. 89–107)
    Gabriela Ciancolo Cosentino/Pia Kastenmeier
    Dis-Kontinuitäten: Verlorene Städte in Süditalien (S. 107–125)
    Andreas Beyer
    Neapel – Refiguration einer verlorenen Stadt (S. 127–139)
    Alexander Free
    „Und doch stand hier einst eine Stadt“–Mentale Stadtbilder von Antinoupolis in Mittelägypten in Reiseberichten vor dem 19. Jahrhundert (S.141–155)
    Jonathan Ethier/Christian Ressel/Birte Ahrens/Enkhtuul Chadraabal/Sampildondov Chuluun/Martin Oczipka/Henny Piezonka
    Verlassene Städte der Steppe. Zu Geschichte, Rollen und Wahrnehmung frühneuzeitlicher urbaner Orte in der Mongolei (S. 157–182)
    Stefanie Fricke
    Ruinen des technologischen Fortschritts in der viktorianischen Kultur und Literatur (S. 183–198)
    Paul Mellenthin
    Paris in Ruinen (S. 199–216)
    Uwe Lübken
    Vanport, Oregon: Die lange Geschichte einer verlorenen Stadt (S.217–230)
    Magdalena Waligórska
    Verlorene Städte – Untersuchungen zu den Schtetlech im polnisch-belarusisch-ukrainischen Grenzgebiet der Nachkriegszeit (S. 231–247)
    Thomas Schmidt-Lux/Josephine Kanditt
    Die verlassenen Lehmziegelsiedlungen im Oman. Über das Werden, Vergehen und den Zustand des Dazwischen (S. 249–269)
    Daniel Monterescu/Moriel Ram
    Von verlorenen und wiedergefundenen Städten: Das soziale Leben von Ruinen in Israel/Palästina von 1882 bis zur Gegenwart (S. 271–294)
    Kurbiografien der Autorinnen und Autoren (S. 295–299)
    Geografisches Register (301–304)
    Personenregister (S. 305–308)