Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne (1890–1970)
- Herausgeber(in): Professor Dr. Gangolf Hübinger
- Titel: Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne (1890–1970)
- Reihe: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien
- Bandnummer: 87
- Verlagsort: München
- Erscheinungsjahr: 2014
- Umfang: X, 316 S.
- ISBN: 978-3-486-71859-1
- Beschreibung:
Um 1900 treffen in den europäischen Industriegesellschaften zwei revolutionäre Prozesse aufeinander: Die Wissenschaften werden zur zentralen Weltdeutungsmacht; die Demokratisierung der modernen Lebenswelt wird zum zentralen politisch-kulturellen Ordnungsrahmen. Das macht Europa zu einem Experimentierfeld für sehr unterschiedliche Verbindungen von wissenschaftlicher Selbstbeobachtung und politischem Ordnungsdenken. Die Beiträge dieses Bandes analysieren die nationalkulturellen Eigenheiten wie die transnationale Wissenszirkulation, die das Labor der Moderne prägen. Drei epochale Phasen stehen im Mittelpunkt: die Kulturschwelle um 1900, die Zeitdiagnostik zwischen den Weltkriegen, die Zivilisationsdeutungen unter den Vorzeichen des Kalten Krieges mit einem Ausblick in die Gegenwart. Mit Beiträgen von B. Choluj, W. Feuerhahn, M. Gierlak, E. Hanke, A. Harrington, G. Hübinger, U. Puschner, S. Middendorf, T. B. Müller, B. Picht, L. Raphael, K. Sauerland, K. Steffen, B. Stuchtey, M. Tokarzewska.
- Inhalt:Inhalt (S. V–VI)Gangolf HübingerVorwort (S. VII–VIII)Verzeichnis der Tagungsteilnehmer (S. IX)Gangolf HübingerWissenschaften, Zeitdiagnosen und politisches Ordnungsdenken. Zur Einführung (S. 1–28)Lutz RaphaelZwischen Sozialaufklärung und radikalem Ordnungsdenken. Die Verwissenschaftlichung des Sozialen im Europa der ideologischen Extreme (S. 29–50)Stefanie MiddendorfMassenwissenschaften in Frankreich und Deutschland um 1900. Erfahrungsgeschichtliche Perspektiven (S. 51–78)Wolf FeuerhahnZwischen Individualismus und Sozialismus. Durkheims Soziologie und ihr deutsches Pantheon (S. 79–98)Uwe PuschnerSozialdarwinismus als wissenschaftliches Konzept und politisches Programm (S. 99–121)Karol SauerlandSuche nach Ordnung und Freude an der Vielheit. Der staatspolitische Hintergrund der philosophischen Debatten im Polen der zwanziger und dreißiger Jahre (S. 123–141)Monika TokarzewskaGeorg Simmels Soziologie im polnischen Kontext (S. 143–167)Maria GierlakZygmunt Łempicki und der deutsch-polnische Kulturtransfer in der Zwischenkriegszeit (S. 169–183)Katrin SteffenMigration, Transfer und Nation. Die Wissensräume polnischer Naturwissenschaftler im 20. Jahrhundert (S. 185–205)Bożena ChołujWas leistet die Soziologisierung der Wissenschaften bei Ludwik Fleck? (S. 207–212)Austin HarringtonSocial Science „Beyond Methodological Nationalism“? A Defence of Concepts of Nationhood in German Liberal Social Thought of the Weimar Years (S. 213–227)Benedikt StuchteyLiberalismus und Russlandbild bei Isaiah Berlin (S. 229–248)Tim B. MüllerKonvergenz und Kritik im Kalten Krieg. Sozialwissenschaftliche Gegnerforschung und intellektuelle Selbstbeobachtung in den USA (S. 249–272)Barbara PichtWissenschaft als Auftrag. Ernst Robert Curtius, Werner Krauss, Czesław Miłosz und die europäischen Neuordnungen nach 1945 (S. 273–284)Edith HankeMax Weber weltweit. Zur Bedeutung eines Klassikers in Zeiten des Umbruchs (S. 285–305)Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren (S. 307–309)Personenregister (S. 311–316)