Die deutsche Nation im frühneuzeitlichen Europa
- Herausgeber(in): Professor Dr. Georg Schmidt
- Titel: Die deutsche Nation im frühneuzeitlichen Europa
- Untertitel: Politische Ordnung und kulturelle Identität?
- Reihe: Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien
- Bandnummer: 80
- Verlagsort: München
- Erscheinungsjahr: 2010
- Umfang: XIII, 344 S.
- ISBN: 978-3-486-59740-0
- Beschreibung:
Wer sich im frühneuzeitlichen Bern, in Königsberg, Dorpat oder Trient als „Deutscher“ bezeichnete, verband damit keine herrschaftliche Zuordnung. Gemeint waren eher ethnisch-kulturelle Gemeinsamkeiten. Gerade der europäische Vergleich zeigt die Besonderheiten dieser „offen“ deutschen Nationsbildung, die in der Frühen Neuzeit weit über den politischen Rahmen des Alten Reiches hinausgriff, ohne daraus staatliche Integrationsansprüche abzuleiten. Das Buch versammelt 15 Beiträge renommierter Wissenschaftler, die die Entwicklung der frühneuzeitlichen deutschen Nation in den europäischen Kontext stellen. Diskutiert werden Fragen der politischen Ordnung, der kulturellen Identität sowie des Austauschs mit den Nachbarn. Beiträge von Astrid Ackermann, Hans-Jürgen Bömelburg, Horst Carl, Meinrad von Engelberg, Daniel Fulda, Alfred Kohler, Dieter Langewiesche, Thomas Maissen, Michael North, Klaus Pietschmann, Alexander Schmidt, Georg Schmidt, Luise Schorn-Schütte, Siegrid Westphal, Joachim Whaley, Peter Wilson, Martin Wrede.
- Inhalt:Inhalt (S. V–VI)Georg SchmidtZur Einführung (S. VII–XII)Verzeichnis der Tagungsteilnehmer (S. XIII)Alfred KohlerÖsterreich und die deutsche Nation – politische und kulturelle Distanz? (S. 3–14)Peter H. WilsonImperial Defence Integration Through Military Cooperation? (S. 15–34)Alexander SchmidtEin Vaterland ohne Patrioten? Die Krise des Reichspatriotismus im 18. Jahrhundert (S. 35–63)Dieter LangewiescheFöderative Nation, kulturelle Identität und politische Ordnung (Rück-)Blick aus dem 19. Jahrhundert (S. 65–80)Michael NorthNationale und kulturelle Selbstverortung in der Diaspora: Die Deutschen in den russischen Ostseeprovinzen des 18. Jahrhunderts (S. 83–96)Thomas MaissenDie Eidgenossen und die deutsche Nation in der Frühen Neuzeit (S. 97–127)Hans-Jürgen BömelburgPolen und die deutsche Nation – Konfligierende Identitätszuschreibungen und antagonistische Entwürfe politischer Ordnung (S. 129–155)Martin WredeFrankreich, das Reich und die deutsche Nation im 17. und 18. Jahrhundert. Wahrnehmungsmuster und Wahrnehmungswandel (S. 157–177)Horst CarlEuropäische Adelsgesellschaft und deutsche Nation in der Frühen Neuzeit (S. 181–199)Joachim WhaleyKulturelle Toleranz – die deutsche Nation im europäischen Vergleich (S. 201–224)Siegrid WestphalFrauenzimmerlexika der Frühen Neuzeit als nationaler Mythosentwurf (S. 225–243)Luise Schorn-SchüttePolitica christiana: eine konfessionelle oder christliche Grundordnung für die deutsche Nation? (S. 245–264)Daniel FuldaZwischen Gelehrten- und Kulturnationalismus. Die „deutsche Nation“ in der literaturpolitischen Publizistik Johann Christoph Gottscheds (S. 267–291)Klaus PietschmannNationale Identitätskonstruktion im deutschsprachigen Musiktheater des ausgehenden 18. Jahrhunderts (S. 293–306)Meinrad von Engelberg„Deutscher Barock“ oder „Barock in Deutschland“ – Nur ein Streit um Worte? (S. 307–334)Astrid AckermannTagungsprotokoll (S. 335–344)