Simone Derix erhält Carl-Erdmann-Preis
- Historisches Kolleg
- 29.09.2016
Simone Derix ist vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands mit dem Carl-Erdmann-Preis ausgezeichnet worden. Die Neuzeithistorikerin, die 2013/2014 Förderstipendiatin am Historischen Kolleg war, wurde für ihre Habilitation „Die Thyssens. Familie und Vermögen“ geehrt.
Simone Derix nehme in ihrer Studie das ganze Spektrum der Beteiligten im Zusammenspiel von Familie und Vermögen der Familie Thyssen in den Blick – von den Familienangehörigen über die Hausangestellten bis hin zu den Rechts- und Finanzberatern, so die Juroren. „Vermögen“ stelle den zentralen Schlüssel für das Leben der Thyssens seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts dar: Es habe extravagante Lebensweisen ermöglicht, sei aber auch Ausgangspunkt heftiger Konflikte innerhalb der Familie gewesen. Derix gelinge es, aufzuzeigen, welche Strategien die Familie entwickelt habe, um ihr Vermögen international möglichst unsichtbar zu streuen. Damit hätten die Thyssens Praktiken vorweggenommen, die dem globalen Finanzkapitalismus der Gegenwart ähnelten, so das Urteil der Auswahlkommission.
Simone Derix wurde mit der unter anderem am Historischen Kolleg entstandenen Arbeit im Jahr 2014 an der Ludwig-Maximilians-Universität München habilitiert. Sie vertritt derzeit die Professur für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre für herausragende Habilitationen vergeben. 2014 erhielt bereits Elke Seefried, ebenfalls eine Förderstipendiatin des Historischen Kollegs, den renommierten Preis.
Simone Derix wird ihre preisgekrönte Studie am 5. Dezember um 19 Uhr im Historischen Kolleg präsentieren. Auf der in der Kaulbach-Villa stattfindenden Lesung in Kooperation mit der Fritz Thyssen Stiftung, der Gerda Henkel Stiftung und dem Historischen Seminar der LMU diskutiert die Autorin mit Joachim Käppner (Süddeutsche Zeitung).
