Judentum, Christentum und Islam. Austausch und Konflikte – Internationale Konferenz am Historischen Kolleg
- Historisches Kolleg
- 10.03.2009
Die internationale Konferenz behandelt vom 16. bis 18. März 2009 Judentum, Christentum und Islam vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Austausch und Konflikte zwischen den drei Religionen stehen im Fokus von acht Sektionen (24 Vorträge), an denen renommierte Historiker, Islamwissenschaftler, Juristen, Theologen und Erziehungswissenschaftler teilnehmen. Veranstalter sind das Historische Kolleg, die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Ludwig-Maximilians Universität München. Finanziert wird die Tagung mit über 600 Teilnehmern an den drei Tagen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Die Konferenz, an der Sektionsleiter und Referenten aus den USA, Israel, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz und Deutschland mitwirken, will den Blick auf die Wechselbeziehungen der drei Religionen schärfen und die aktuelle politische Diskussion historisch fundieren. An den Auftakt in der Aula der LMU schließen sich zwei Tage mit Sektionen im Historischen Kolleg und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an (deutsch-englische Simultanübersetzung). Eine Podiumsdiskussion am Abend des dritten Konferenztages zieht unter Leitung des Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Dietmar Willoweit, eine Bilanz. BR-Alpha zeichnet diese Abschlussdiskussion auf. Daran anschließend lädt der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, die Teilnehmer zu einem Staatsempfang in den Max-Joseph-Saal der Münchener Residenz ein.
Vor allem zwei Voraussetzungen sind für das Zustandekommen dieser hochkarätigen Konferenz verantwortlich: Das wissenschaftliche Renommee des Historischen Kollegs und die Dichte historischer Forschungseinrichtungen am Standort München. Das Historische Kolleg, 1980 gegründet, hat seitdem über Einhundert Gelehrten das Privileg gewährt, ein Jahr lang in München in aller Ruhe zu forschen, zu denken und zu schreiben, um ein begonnenes Buch in konzentrierter Arbeit zu vollenden. Gerade hat der Fellow des Kollegs, Karl Schlögel, für sein in der Kaulbach-Villa verfasstes „opus magnum“ „Zwischen Terror und Traum. Moskau 1937“ den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhalten.
Neben dieser zentralen Funktion hat das Kolleg jedoch auch Hunderte von Wissenschaftlern – Historiker, Theologen, Kunsthistoriker, Germanisten, Islamwissenschaftler und Ökonomen, Rechtshistoriker oder Romanisten – in der Kaulbach-Villa, seinem Sitz seit 1988, zum gelehrten Gespräch in München versammelt. Die Frucht dieser rund 80 Tagungen liegt in der Reihe „Kolloquien“ im Oldenbourg Verlag vor. Das Netzwerk der Fellows der Historischen Kollegs und die institutionelle Ausnahmestellung Münchens für die Geschichtswissenschaften bildeten auch die Basis für die aktuelle internationale Konferenz, die die Bedeutung des Wissenschaftsstandorts München unterstreicht.
- Bilder vom Konferenzgeschehen werden am Abend des jeweiligen Tages auf den Seiten des Historischen Kollegs zur Verfügung gestellt.
- Zur Konferenz wird bis zum Jahresende ein Tagungsband erscheinen, der die Referate versammelt.
- Frau Dr. Elisabeth Hüls und Herr Dr. Karl-Ulrich Gelberg stehen Ihnen gerne zur Verfügung und stellen Kontakte zu Sektionsleitern und Referenten her.
Eröffnung der Konferenz 16.3.2009, 19 Uhr, Aula der LMU
Begrüßung: Professor Dr. Hans van Ess (Vizepräsident der LMU)
Einführung: Professor Dr. Lothar Gall (Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs)
Vortrag von Professor Dr. Friedrich Wilhelm Graf: Der eine Gott in vielerlei Gestalt. Die konfliktreiche Pluralisierungsdynamik in den drei monotheistischen Weltreligionen