Aliza Cohen-Mushlin 2010 und 2011 als Honorary Fellow am Historischen Kolleg

Aliza Cohen-Mushlin 2010 und 2011 als Honorary Fellow am Historischen Kolleg

Das Kuratorium des Historischen Kollegs hat Professor Dr. Aliza Cohen-Mushlin (Center for Jewish Art, Hebrew University of Jerusalem) als Honorary Fellow an das Historische Kolleg in München berufen. Während ihres Forschungsaufenthalts in der Kaulbach-Villa von Juli bis September 2010 und dann noch einmal von März bis Mai 2011, widmet sie sich der Dokumentation und Erforschung der hebräischen illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek.

Aliza Cohen, die bis 2005 Medieval Art am History Department der Hebrew University of Jerusalem gelehrt hat, wird gemeinsam mit drei Nachwuchswissenschaftlern die Untersuchung von 83 Handschriften, die zum größten Teil aus dem Besitz von Hans Jakob Fugger (1516–1575) stammen, fortsetzen, die umfassend erschlossen werden sollen. Das 2007 begonnene Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Der geplante Katalog wird nicht nur zu jeder Handschrift eine analytische Einleitung und eine Zusammenfassung bieten, sondern auch Vergleichsbeispiele aus lateinischen Handschriften.

Besonderes Augenmerk gilt dem historischen Kontext, in dem die hebräischen Handschriften entstanden sind. Dabei werden die engen Beziehungen zwischen Juden und Christen erkennbar. Bereits jetzt steht fest, dass jüdische und zum Judentum konvertierte Schreiber für christliche Auftraggeber arbeiteten und auch christliche Künstler für jüdische Kunden malten sowie jüdische Künstler in christlichen Skriptorien arbeiteten. Aliza Cohen wird die Ergebnisse ihrer Forschungen im Historischen Kolleg in München präsentieren. Der Termin wird auf der Homepage bekanntgegeben.

Aliza Cohen ist nach Dieter Langewiesche zweiter Honorary Fellow des Historischen Kollegs. Das 2009 neu etablierte Stipendienformat ermöglicht ehemaligen Fellows, Gelehrten aus dem In- und Ausland, die aus dem Universitätsdienst bereits ausgeschieden sind, sowie aktiven Hochschullehrern, die ihr Sabbatical fern der eigenen Universität verbringen möchten, die inspirierende Arbeitsatmosphäre der von Gabriel von Seidl errichteten Künstlervilla im Herzen Münchens für maximal ein halbes Jahr zum Abschluss eines größeren wissenschaftlichen Projektes zu nutzen. Zweimal pro Jahr befindet das Kuratorium des Kollegs über die Bewerbungen.